Bedachtsam achtsam
Achtsamkeit - mehr als Meditation oder moderner Lifestyle-Trend?

Heute wollen wir in ein Thema
eintauchen, das aktueller denn je ist:
Das Thema Achtsamkeit als Schlüssel zu Balance und Vertrauen
Was ist Achtsamkeit denn nun? Eine Meditationsform oder einfach
ein moderner Lifestyle Trend? Oder steckt da noch mehr hinter? Warum kann sie
wichtig für unser Leben sein? Und welche Rolle spielt sie, wenn es darum geht,
das Gleichgewicht zwischen Vertrauen und Misstrauen zu finden?
Achtsamkeit bedeutet zunächst, bewusst im Hier und Jetzt
zu sein – ohne zu urteilen. Es geht darum, unsere Gedanken, Gefühle und
Empfindungen mit Offenheit wahrzunehmen. Anstatt ständig in der Vergangenheit
zu verweilen oder uns Sorgen um die Zukunft zu machen, lenken wir unsere
Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment.
Die Wurzeln der Achtsamkeit liegen in buddhistischen
Meditationstechniken, doch in den letzten Jahrzehnten haben wissenschaftliche
Studien gezeigt, dass Achtsamkeit auch in der modernen Welt eine immense
Bedeutung hat.
Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis kann unser Leben in
vielerlei Hinsicht positiv beeinflussen.
Hier einige der wichtigsten Auswirkungen:
•Mentale Gesundheit: Achtsamkeit reduziert Stress, Angst und depressive Symptome. Sie hilft, Gedankenkarusselle zu stoppen und mehr Klarheit zu gewinnen.
•Körperliche Gesundheit: Studien zeigen, dass Achtsamkeit den Blutdruck senken, das Immunsystem stärken und die Schlafqualität verbessern kann.
•Beziehungen: Wer achtsam lebt, ist präsenter und empathischer in zwischenmenschlichen Beziehungen, was Vertrauen stärkt und Konflikte reduziert.
•Resilienz: Achtsamkeit hilft uns, mit schwierigen Situationen besser umzugehen, da wir weniger impulsiv reagieren und uns bewusster für eine konstruktive Haltung entscheiden können.
Achtsamkeit kann die Balance zwischen Vertrauen und
Misstrauen herstellen
Vertrauen und Misstrauen sind natürliche Gegenspieler in
unserem Leben. Zu viel Vertrauen kann uns naiv und verletzlich machen, während
zu viel Misstrauen uns isoliert und zynisch werden lässt.
Achtsamkeit hilft, die Balance zu halten durch:
•Bewusstes Wahrnehmen: Achtsamkeit erlaubt es uns, klare Signale zu erkennen. Wir können Situationen und Menschen besser einschätzen, ohne voreilige Schlüsse zu ziehen.
•Innere Stabilität: Durch Achtsamkeit entwickeln wir ein inneres Gleichgewicht, das uns hilft, in kritischen Momenten nicht sofort in Misstrauen zu verfallen.
•Reflexion: Anstatt impulsiv zu vertrauen oder zu misstrauen, können wir innehalten und uns bewusst fragen: Was spricht für Vertrauen? Was spricht dagegen? So treffen wir überlegte Entscheidungen.
Wie kann man Achtsamkeit lernen?
Achtsamkeit ist keine angeborene Fähigkeit, sondern eine
Praxis, die wir Schritt für Schritt erlernen können. Hier einige Methoden:
•Bedachtsam achtsam sein: nimm Dir Zeit und gehe die
Dinge bedachtsam an. Wie oft handeln wir in der Hektik des Alters unbedacht und
unüberlegt und erzielen damit Ergebnisse, die uns nicht wirklich zusagen, so
dass wir unser Vorhaben - teilweise oder sogar vollständig - erneut angehen müssen. Dazu gibt es einen
guten Spruch, an den ich mich selber öfter erinnern darf: Willst du schnell
sein, werde langsam.
•Achtsames Essen: Schmecke und genieße jeden Bissen,
anstatt nebenbei auf das Handy zu schauen oder in Gedanken abzuschweifen.
•Achtsames Zuhören: Höre in Gesprächen bewusst zu, ohne
gleich zu antworten oder zu bewerten. Ich nenne dies ein aktives, respektvolles
und achtsames Zuhören, dass auch die Zwischentöne und vielleicht sogar das
Ungesagte besser hörbar macht.
Die Forschung zeigt, dass Achtsamkeit messbare Effekte
auf das Gehirn hat:
•Gehirnplastizität: Studien belegen, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis den präfrontalen Kortex stärkt, der für Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung zuständig ist.
•Stressbewältigung: Die Amygdala, der sogenannte Mandelkern, der auch im Gehirn sitzt und für Stressreaktionen verantwortlich ist, wird durch Achtsamkeit geradezu "beruhigt".
Dadurch entsteht eine verbesserte emotionale Regulation: Achtsamkeit aktiviert Netzwerke im Gehirn, die uns helfen, Emotionen besser zu steuern.
Achtsamkeit ist nicht nur für unser Oberstübchen gut,–
sie ist auch eine Lebenshaltung. Sie ermöglicht es uns, bewusster zu leben, das
Gleichgewicht zwischen Vertrauen und Misstrauen zu finden und eine tiefere
Verbindung zu uns selbst und unserer Umgebung aufzubauen.
Wenn wir achtsam leben, erkennen wir, dass Vertrauen
nicht blind ist, sondern eine bewusste Entscheidung, die auf innerer Stabilität
und Reflexion basiert.
Bedachtsamkeit und Achtsamkeit ergänzen sich auf
kraftvolle Weise, insbesondere wenn es darum geht, sich bewusst Zeit für etwas
zu nehmen. Während Achtsamkeit das bewusste Wahrnehmen des gegenwärtigen
Moments beschreibt, geht Bedachtsamkeit einen Schritt weiter: Sie fordert uns
auf, über unser Handeln nachzudenken, es bewusst zu planen und mit Sorgfalt
anzugehen. Diese Kombination ist besonders wertvoll, da sie uns hilft, die Zeit
nicht als knapp oder flüchtig wahrzunehmen, sondern als Ressource, die wir
gezielt gestalten können. Sich Zeit zu nehmen, sei es für einen Spaziergang,
ein Gespräch oder ein Hobby, schenkt nicht nur Ruhe, sondern auch eine tiefere
Verbindung zu den eigenen Bedürfnissen. Das bewusste Verlangsamen fördert
Gelassenheit und senkt Stress. Viele Studien zeigen, dass achtsames Leben
positive Auswirkungen auf die mentale und körperliche Gesundheit hat – es
stärkt die Resilienz, fördert Zufriedenheit und schafft somit Raum für eine
bewusste Lebensqualität.
Mein Fazit:
Ich hoffe, du konntest in diesem Beitrag wertvolle Impulse
für dich mitnehmen. Welche Rolle spielt Achtsamkeit in deinem Leben? Teile
deine Gedanken gerne mit uns – ich freue mich auf den Austausch. Schreibt mir gerne eine Mail an viola.bar-hod@livingold.de.