Entschleunigung statt mit Eile ins Verderben

03.08.2025

Warum weniger Tempo mehr Leben bedeutet 

Früher war mehr Lametta.

Und mehr Langeweile.

Beides hatte seinen Reiz.

Heute leben wir in einer Welt, in der das WLAN schneller ist als unser Puls – aber innerlich fühlen wir un oft wie ein durchgedrehter Hamster auf Red Bull. Immer auf Zack, immer erreichbar, immer beschäftigt.

Doch irgendwo zwischen Kalenderalarm, Push-Benachrichtigung und "nur kurz die Mails checken" spüren wir:

So kann das nicht ewig weitergehen.

Und genau da setzt sie an, die stille Sehnsucht, die sich nicht mehr wegwischen lässt:

Entschleunigung.

Was ist eigentlich Entschleunigung?

Entschleunigung ist kein Rückschritt.

Es ist ein Innehalten, ein Ausstieg aus dem permanenten Leistungsmodus.

Nicht, um faul zu sein – sondern um wach zu werden. Für das, was wirklich zählt.

Es bedeutet nicht, dass du ab morgen in Leinenkleidung durch den Wald schwebst oder deinen Wecker in Rente schickst (auch wenn beides nicht unbedingt schadet).

Entschleunigung heißt: Du bestimmst wieder das Tempo.

Die Magie des Langsamen

Wenn du langsam gehst, siehst du mehr.

Wenn du langsam isst, schmeckst du mehr.

Wenn du langsam denkst, fühlst du mehr.

Das Leben gewinnt an Tiefe, wenn du es nicht im Zeitraffer konsumierst.

Und ja, es braucht Mut, sich der kollektiven Beschleunigung zu entziehen.

Du wirst Menschen treffen, die sagen: "Na, hast du nichts zu tun?"

Oder: "Wird dir nicht langweilig?"

Doch vielleicht ist genau diese Langeweile der fruchtbare Boden, auf dem deine Kreativität, deine Klarheit und dein innerer Frieden wachsen.

Entschleunigung im Alltag – geht das überhaupt?

Ja. Aber nicht mit dem Vorschlaghammer, sondern in kleinen Schritten:

  • Statt sofort aufwachen – erstmal atmen. Drei bewusste Atemzüge vor dem Griff zum Handy.
  • Statt Powerlunch – ein echtes Essen. Ohne Bildschirm, dafür mit Geschmack.
  • Statt Dauerbeschallung – eine stille Stunde. Ohne Musik, Podcast oder News-Ticker.

Entschleunigung beginnt nicht im Urlaub.

Sie beginnt jetzt – in den Zwischenräumen deines Alltags.

Die Schnecke hat es verstanden

Vielleicht hat die Schnecke kein Instagram.

Keinen Terminkalender, kein WLAN.

Aber ganz sicher hat sie etwas, das vielen fehlt:

Zeit. Und ein gutes Verhältnis zu sich selbst.

Entschleunigung ist kein Trend.

Sie ist ein Akt der Selbstachtung.

Und vielleicht auch ein kleiner, stiller Protest gegen eine Welt, die nie Pause macht.

Also sei mutig.

Sei langsam.

Und gönn dir das, was heute selten ist und doch so kostbar:

ein bewusstes Leben in deinem Tempo.