Wenn selbst die Bäume mutiger sind als du....
Warum innere Bremsen uns blockieren – und wie der Herbst uns zeigt, wie Loslassen gelingt
Die Natur macht es uns jedes Jahr vor: Im Herbst lassen die Bäume ihre Blätter fallen. Ohne Drama, ohne Zögern, ohne Selbsthilfegruppe für verlassene Zweige. Für sie ist Loslassen lernen ein Überlebensprinzip – es spart Energie, schützt vor Frost und legt die Basis für neues Wachstum.

Doch wir Menschen? Wir halten fest. An alten Gewohnheiten, an Selbstzweifeln, an "Sicherheiten", die uns längst nicht mehr dienen. Dabei sind es oft genau diese inneren Blockaden, die uns davon abhalten, unser Potenzial zu leben.
Psychologie der inneren Bremsen
Psychologisch betrachtet entstehen innere Bremsen durch Erfahrungen, Konditionierungen und Schutzmechanismen. Schon in der Kindheit hören wir Sätze wie "Pass lieber auf", "Mach dich nicht lächerlich" oder "Sicher ist besser". Sie hinterlassen Spuren in unserem Denken und Verhalten.
Wenn wir diese Muster nicht hinterfragen, werden sie zu inneren Bremsen, die verhindern, dass wir mutig neue Wege gehen.
Neurowissenschaftliche Hintergründe
Neurowissenschaftlich gesehen ist unser limbisches System ein Hauptakteur. Es bewertet Situationen nicht nach Chancen, sondern nach Gefahren. Der präfrontale Cortex – zuständig für rationales Abwägen – weiß zwar, dass ein Bewerbungsgespräch kein Säbelzahntiger ist. Doch das limbische System ruft trotzdem: "Gefahr!" und zieht die innere Bremse.
Studien zeigen: Unser Gehirn reagiert stärker auf Verlustangst als auf mögliche Gewinne (Kahneman & Tversky, Prospect Theory, 1979). Das erklärt, warum wir lieber im Status quo verharren, selbst wenn eine Veränderung objektiv sinnvoll wäre. Kurz: Innere Blockaden überwinden bedeutet, alte Überlebensprogramme neu zu bewerten.
Wege aus der Bremse – innere Blockaden überwinden
Die gute Nachricht: Wir können lernen, diese Mechanismen zu durchbrechen und innere Bremsen zu lösen.
• Bewusstheit: Wer erkennt, dass die eigene Angst ein Relikt aus der Vergangenheit ist, kann ihr den Schrecken nehmen.
• Kleine Schritte: Verhaltenstherapie zeigt, dass graduelle Annäherung an Ängste wirksamer ist als radikale Sprünge.
• Humor und Distanz: Studien zur Resilienz betonen, dass Lachen Stresshormone reduziert (Bennett & Lengacher, Humor and Laughter Research, 2006). Wer über seine eigene "Bremse" schmunzeln kann, schwächt ihre Macht.
Herbst als Chance – Energie nutzen wie die Natur
Der Herbst steht für Klärung und Reduktion. Die Natur bündelt ihre Kräfte, indem sie Ballast loslässt. Übertragen auf unser Leben bedeutet das: Es ist die ideale Zeit, um eigene Projekte zu fokussieren, innere Blockaden zu überwinden und mutige Schritte zu gehen.
Psychologen sprechen hier vom sogenannten "fresh start effect" (Dai, Milkman & Riis, 2014): Menschen nutzen symbolische Übergänge – Jahreszeiten, Geburtstage, Neujahr – um Ziele anzugehen. Der Herbst bietet genau diesen mentalen Neustart. Kurz: Wer im Herbst bewusst Ballast loslässt, kann die Herbst Energie nutzen, um Neues anzustoßen.
Die Kraft des Loslassens
Wer seine inneren Bremsen löst, erlebt einen deutlichen Energiegewinn. Ressourcen, die zuvor in Zweifel und Grübeln gebunden waren, stehen plötzlich für Kreativität, Umsetzung und Freude zur Verfügung.
Man könnte sagen: Loslassen lernen ist kein Verlust, sondern ein Investment. Denn nur wer die alten Blätter fallen lässt, schafft Raum für neues Wachstum.
Fazit
Die Bäume haben keine Angst vor Veränderung. Sie wissen instinktiv, dass Loslassen notwendig ist, um zu überleben – und um im nächsten Frühling wieder aufzublühen.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass wir uns eine Scheibe davon abschneiden. Denn mal ehrlich: Wenn sogar eine Eiche mutiger ist als wir, dann wird es Zeit, die inneren Blockaden zu überwinden und die Bremse zu lösen. 🍂
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