Winterzauber statt Weihnachtwahn
Wie die Vorweihnachtszeit entspannter wird

Die Vorweihnachtszeit ist eigentlich eine Einladung zum Innehalten. Traditionell sollten wir uns auf das Jahresende vorbereiten, in Ruhe reflektieren und die Zeit mit Familie und Freunden genießen. Doch was passiert in der Realität? Wir hetzen über Weihnachtsmärkte, suchen verzweifelt Geschenke, jonglieren Termine und wollen allen gerecht werden.
Unser Körper reagiert darauf, oft ohne dass wir es bewusst merken. Unser autonomes Nervensystem – das System, das Herzschlag, Atmung, Verdauung und vieles mehr reguliert – ist in zwei große Bereiche unterteilt: den Sympathikus, der aktiviert, mobilisiert und uns in Stresssituationen "in die Gänge" bringt, und den Parasympathikus, der für Ruhe, Regeneration und Verdauung zuständig ist.
Wenn wir durch die Hektik der Vorweihnachtszeit ständig im Stressmodus sind, bleibt der Sympathikus aktiv. Das bedeutet:
• Herzfrequenz und Blutdruck steigen
• Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden vermehrt ausgeschüttet
• Die Verdauung wird verlangsamt
• Schlafqualität kann leiden
• Das Immunsystem wird geschwächt
Kurz gesagt: Wir verbrennen nicht nur viel Energie, sondern verhindern auch, dass unser Körper sich erholt. Das kann zu Müdigkeit, gereizter Stimmung, Verdauungsproblemen oder sogar Infektanfälligkeit führen – gerade in der kalten Jahreszeit.
Aber es gibt gute Nachrichten: Wir können bewusst gegensteuern. Kleine, einfache Rituale helfen uns, den Parasympathikus wieder zu aktivieren, Ruhe einkehren zu lassen und Kraft zu tanken.
Tipps für eine entspannte Vorweihnachtszeit:
1. Bewusste Pausen einplanen: Zwei- bis fünfminütige Atemübungen zwischendurch können schon den Herzschlag beruhigen.
2. Gemütliche Rituale pflegen: Tee trinken, Kerzen anzünden, kurze Spaziergänge – das signalisiert dem Körper: "Alles ist in Ordnung."
3. Geschenke bewusst auswählen: Weniger ist mehr. Qualität, Freude und Sinn sind wichtiger als Quantität.
4. Digital Detox: Handy, E-Mail und Social Media zeitweise ausschalten, um nicht ständig stimuliert zu werden.
5. Gemeinschaft genießen: Gespräche, Spiele, gemeinsames Kochen oder Backen – echte Begegnungen stärken das Wohlbefinden mehr als der hektische Konsum.
Wenn wir diese kleinen Anker setzen, schaffen wir nicht nur Ruhe im Moment, sondern stärken auch unser Immunsystem, unsere Energie und unsere innere Zufriedenheit – genau das, was wir im Winter brauchen, um gesund zu bleiben und unser inneres Gleichgewicht zu wahren.
